Prüfungsreif
Wie 5 Jahre Ausbildungspraxis, ein Bootcamp und 10 Minuten mit IHK-Apps zu einer Flutter-App führten, die niemand braucht - außer Azubis.
Es fing alles so harmlos an
5 Jahre in der Ausbildung - das klingt nach wenig, aber es waren intensive Jahre. Angefangen als Ausbilder im Betrieb, dann selbständig als Dozent für wechselnde Betriebe, zuletzt in einem Bildungsträger, der BaE-Ausbildungen durchführt. Berufsausbildungsvorbereitende Maßnahmen - eine Zielgruppe, die andere digitale Bedürfnisse hat als klassische Azubis.
Man denkt, man kennt alle Probleme, alle Lösungen, alle Apps. Du siehst, wo Azubis struggeln, welche Lernmethoden funktionieren und welche nicht. Du entwickelst ein Gefühl dafür, was wirklich hilft und was nur gut aussieht.
Dann kam der gesundheitliche Rückschlag, der zur Chance wurde: Einjähriges Bootcamp, Mobile Development von Design bis Native Development auf iOS und Android. Plötzlich war ich nicht mehr nur Dozent, sondern auch angehender Developer.
Mein Ausbildungsweg
Betrieb - Ausbilder
Klassische Ausbildung im Einzelhandel, direkte Azubi-Betreuung
Selbständiger Dozent
Wechselnde Betriebe, verschiedene Ausbildungsberufe, breitere Perspektive
Bildungsträger - BaE
Berufsausbildungsvorbereitende Maßnahmen, besondere Zielgruppe
Mobile Development: Swift Love, Android Pain
Im Bootcamp lernte ich Mobile Development von Grund auf. Swift war Liebe auf den ersten Blick - elegante Syntax, mächtige Features, einfach schön zu schreiben. Dann probierte ich Android Development aus.
"Fuck, vollständig anders."
Ich bin Android-User, aber iOS-Development fühlte sich natürlicher an. Komplett andere Paradigmen, andere Tools, andere Denkweise. Es riss mich aus meiner Komfortzone und ich dachte mir: "Huh, ist jetzt so." Dann kann ich mir auch die Arbeit sparen, Flutter lernen und die Apps nur einmal entwickeln, wenn es schon nicht immer smooth ablaufen kann.
iOS vs Android vs Flutter
Der 10-Minuten-Alptraum
Als ich dann testweise die bestehenden IHK-Apps probierte, wollte ich nach 10 Minuten das Handy aus dem Fenster schmeißen. Ich dachte mir: "Uhh, mir wäre das in der Größe so peinlich."
Nach 5 Jahren in der Ausbildung wusste ich genau, was Azubis brauchen: Klare Orientierung, ehrliches Feedback und bezahlbare Lösungen. Was ich stattdessen fand, war ein Katalog des Grauens.
Was mich als Dozent wirklich störte
Toxische Preisstruktur
- • 30-50€/Monat für Azubis mit 500€ Gehalt
- • Versteckte Kosten für "Premium"-Features
- • Abo-Fallen mit automatischer Verlängerung
- • Keine fairen Tarife für Bildungsträger
Furchtbare UX
- • Navigation wie aus den 2000ern
- • Überladene Interfaces mit 20+ Buttons
- • Keine intuitive Bedienung
- • Mobile Versionen als Afterthought
Content-Qualität
- • Veraltete Inhalte aus 2018
- • Fehler in Fragen und Antworten
- • Keine aktuellen Prüfungsordnungen
- • Copy-Paste aus Lehrbüchern
Technische Macken
- • Crashes bei längerer Nutzung
- • Langsame Ladezeiten
- • Keine Offline-Funktionalität
- • Sync-Probleme zwischen Geräten
Das BaE-Problem
Besonders bei berufsausbildungsvorbereitenden Maßnahmen zeigte sich, wie ungeeignet die bestehenden Lösungen sind. BaE-Teilnehmer sind eine spezielle Zielgruppe - oft ohne klassischen Schulabschluss, manchmal mit negativen Lernerfahrungen, häufig aus schwierigen sozialen Verhältnissen.
Diese Zielgruppe braucht niedrigschwellige, motivierende Tools - nicht komplexe, teure Apps mit schlechter UX, die schon beim Öffnen frustrieren. Wenn eine App nach 5 Minuten zur Deinstallation führt, hast du nicht nur eine schlechte App gebaut, sondern potentiell das Vertrauen in digitale Lerntools zerstört.
Was BaE-Teilnehmer wirklich brauchen
Technische Anforderungen
- • Einfache, verständliche Bedienung ohne Hürden
- • Zuverlässige Technik, die einfach funktioniert
- • Offline-Funktionalität für unstabiles Internet
- • Schnelle Ladezeiten, keine Wartezeiten
Pädagogische Anforderungen
- • Motivierende Elemente statt Frustration
- • Bezahlbare Lösungen für Bildungsträger
- • Positive Lernerfahrungen schaffen
- • Keine Überforderung durch Komplexität
Flutter: Die pragmatische Entscheidung
Nach dem iOS/Android-Schock war Flutter die logische Wahl für Prüfungsreif. Eine Codebase für beide Plattformen, gute Performance, und ich muss mich nicht in zwei komplett verschiedene Entwicklungsumgebungen einarbeiten.
Klar, Flutter Syntax ist manchmal fucking cursed - Bracket Hell ohne Ende. Aber für eine Cross-Platform Lern-App ist es perfekt. Widgets, State Management, Platform Channels - alles neue Konzepte, aber mit 5 Jahren Ausbildungserfahrung wusste ich genau, welche Features wirklich wichtig sind.
Von Ausbildungs-Praxis zu Flutter
Flutter mag cursed sein, aber für Cross-Platform Development ohne doppelten Aufwand ist es die beste verfügbare Option.
Was ich anders machen will
Die App ist noch nicht fertig - ehrlich gesagt, sie ist noch nicht mal beta-ready. Aber die Vision basiert auf 5 Jahren praktischer Erfahrung und dem Wissen, was bei bestehenden Lösungen schiefläuft.
Bezahlbar. Keine 50€/Monat für Azubis, die 500€ verdienen. Faire Preise für Bildungsträger. Keine Abo-Fallen mit versteckten Kosten. Bildung sollte nicht am Geld scheitern.
Einfach zu bedienen. Intuitive Navigation, mobile-first Design, keine überladenen Interfaces mit 20+ Buttons. BaE-tauglich bedeutet: Oma-Test bestanden. Wenn meine Großmutter es nicht bedienen kann, ist es zu komplex.
Aktueller Content. Fragen basierend auf echten IHK-Prüfungen, regelmäßige Updates, Content aus der Praxis statt Copy-Paste aus Lehrbüchern. Als Dozent merkst du sofort, wenn Fragen realitätsfern sind.
Zuverlässige Technik. Offline-Funktionalität, schnelle Ladezeiten, keine Crashes. Basics, die in 2025 einfach funktionieren sollten, aber bei vielen Apps immer noch nicht tun.
Vision vs. bestehende Lösungen
Bestehende Apps
Prüfungsreif (geplant)
Aktueller Entwicklungsstand
Wo stehe ich gerade? Das Backend läuft stable mit Kotlin Spring Boot - robust, skalierbar, typesafe. PostgreSQL für die Datenbank, weil relational data ist relational data. REST APIs für die Flutter-App, später vielleicht GraphQL wenn ich Lust hab.
Flutter läuft auf beiden Plattformen mit Material Design 3. Provider für State Management - einfach und funktioniert. Offline-First mit lokaler SQLite-Datenbank und Sync, wenn Internet da ist.
Derzeit schreibe ich DB-Seeder für die ersten Fragensätze. Kaufmann im Einzelhandel first - das kenne ich am besten aus meiner eigenen Ausbildung und den Jahren als Dozent.
Entwicklungsstand heute
Was bereits läuft
RunningAktuelle Baustellen
In ProgressTechnical Stack
Backend
Mobile App
Features
Solo Development: Warum allein?
Es dauert noch. Als Solo-Developer ohne Zeitdruck kann ich mir das leisten. Lieber eine App, die wirklich funktioniert, als rushed Bullshit, der nach 6 Monaten wieder tot ist.
Warum mache ich das alleine? Weil es mein Problem war, meine Erfahrung, meine Vision. Ich kenne die Zielgruppe aus 5 Jahren Praxis, ich weiß wo der Schuh drückt. Ein Team würde bedeuten: Kompromisse, Meetings, Erklärungen. So kann ich genau das bauen, was nach meiner Erfahrung funktioniert.
Außerdem: Nach den anderen Projekten beherrsche ich bereits den kompletten Stack. Flutter mag cursed sein, aber ich hab's schon mal durchgestanden. Kotlin Spring Boot läuft solid. PostgreSQL ist robust. Privacy-First Hosting steht. Es ist mehr Integration bestehender Erfahrungen als komplette Neuerfindung.
Solo Development Philosophie
Vorteile
- • Vollständige Kontrolle über alle Entscheidungen
- • Kein Kommunikations-Overhead
- • Learning-by-Doing im ganzen Stack
- • Privacy-First ohne Kompromisse
- • Zielgruppen-Know-how aus 5 Jahren Praxis
Nachteile
- • Entwicklung dauert ewig
- • Keine Code-Reviews
- • Man wird betriebsblind
- • Alle Baustellen gleichzeitig
- • Kein Backup bei Ausfällen
Warum erzähle ich das?
Weil ich glaube, dass die Ausbildung bessere digitale Tools verdient hat. Nicht weil ich der große Disruption-Hero bin, sondern weil ich als Dozent 5 Jahre lang gesehen habe, wie frustriert Azubis mit den bestehenden Lösungen sind.
Besonders bei BaE-Maßnahmen wird klar: Schlechte Apps sind nicht nur nervig, sie können echten Schaden anrichten. Wenn jemand schon schwierige Lernerfahrungen gemacht hat und dann auch noch mit einer beschissenen App kämpfen muss, verliert er vielleicht komplett das Vertrauen in digitale Lerntools.
Manchmal sind die besten Apps die, die aus echten Problemen entstehen. Und das Problem "IHK-Apps sind scheiße" ist definitiv real. Jeder Dozent, mit dem ich gesprochen habe, bestätigt das.
What's next?
DB-Seeder fertigschreiben, mehr Fragensätze für Kaufmann im Einzelhandel erstellen, UI polishing. Dann Beta-Tests mit ein paar Azubis aus meinem Netzwerk - echtes Feedback von der echten Zielgruppe.
Wenn das Feedback gut ist: Launch vorbereiten. Aber ehrlich: Es gibt keinen Zeitdruck. Die bestehenden Apps sind so schlecht, dass eine weitere schlechte App das Problem nicht löst. Lieber lang entwickeln und richtig machen.
Außerdem bin ich neugierig, ob sich diese Welten sinnvoll verbinden lassen: 5 Jahre Ausbildungspraxis + Mobile Development + Privacy-First Approach + Flutter Cross-Platform. Vielleicht wird was Brauchbares draus. Vielleicht auch nicht. Aber es ist definitiv ein interessantes Experiment.
Current Update-Status
Backend läuft stable, Flutter-Prototyp funktioniert cross-platform, DB-Seeder für Einzelhandel in Arbeit. Kein Launch-Datum, weil good apps take time.